Chaos im Kinderzimmer

Kommt Ihnen das bekannt vor?

Jeden Abend die gleiche Szene: Um ihrer siebenjährigen Tochter Anna einen Gutenachtkuss zu geben, kämpft sich Mama Renate Weiss durch Berge von Bauklötzen, umrundet geschickt eine bunte Ritterschar und stolpert zu guter Letzt doch noch über ein paar Spielzeugautos. Immer wieder bittet Renate Weiss ihre Tochter, wenigstens einen schmalen Pfad zum Bett freizuhalten. Meistens vergeblich. „Bei Anna sieht es ständig so aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Ich weiß nicht, wie ich sie zum Aufräumen bringen kann“, klagt die Mutter.

Wie viel Ihr Kind aufräumen kann, kommt ganz auf sein Alter an...

Kleinere Kinder (bis 4 Jahre) brauchen noch die meiste Hilfe beim Aufräumen. Sie können nur einen Teil des Zimmers aufräumen, z.B. Kuscheltiere oder Bausteine. Kinder ab 4 Jahre können sehr gut für Ordnung in größeren Bereichen sorgen, z.B. Malecke oder Bücherecke. Erklären Sie, wo alles hingehört und räumen sie gemeinsam auf. Je älter die Kinder werden, desto mehr Verantwortung können sie für ihr Zimmer übernehmen. Ganz wichtig ist es, die Kinder immer wieder zu loben. Versuchen Sie immer ruhig und bestimmt mit Ihrem Kind zu sprechen.

Auch bei dem Thema Aufräumen ist es hilfreich Regeln aufzustellen. Regeln geben Kindern Orientierung und Sicherheit.

Beispiele für Regeln gegen das Chaos im Kinderzimmer

  • Alte Joghurtbecher, schmutzige Teller und verschmutzte Kleidung gehören nicht ins Kinderzimmer.
  • Alles, was das Kind nicht aus seinem Zimmer trägt, wird auch nicht gewaschen.
  • An einem festgelegten Wochentag ist Aufräumtag.
  • Das Bad wird verlassen, wie man es vorgefunden hat.
  • Jacken gehören an die Garderobe.
  • Vor dem Erledigen der Hausaufgaben muss der Schreibtisch aufgeräumt werden.
  • Es wird nichts ohne das Wissen des Kindes weggeräumt.
  • Es wird nichts weggeworfen, ohne vorher das Kind gefragt zu haben.
  • An die Aufräumregeln müssen sich alle Familienmitglieder halten.

Tipps zur Vermeidung von Chaos im Kinderzimmer

  • Geben Sie Ihrem Kind klare Anweisungen, was zu tun ist.
  • Senden Sie Ich-Botschaften. (Ich würde mich freuen, wenn…)
  • Unterstützen Sie kleinere Kinder beim Aufräumen.
  • Bauen Sie Suchspiele, Ratespiele oder kleine Wettbewerbe ein.
  • Beziehen Sie Ihr Kind so zeitig wie möglich im Haushalt ein.
  • Machen Sie das Aufräumen zum Ritual (z.B. immer abends).
  • Machen Sie Ausnahmen. Die mühevoll gebaute Ritterburg darf ruhig einmal über Nacht oder länger stehen bleiben.
  • Geben Sie Ihrem Kind Zeit zum Aufräumen, indem Sie beispielsweise rechtzeitig das Mittagessen ankündigen und genügend Zeit zum Beenden des Spiels lassen.
  • Beziehen Sie Spielkameraden beim Aufräumen ein.
  • Übertragen Sie Ihrem Kind die Verantwortung für einen bestimmten Bereich im Haushalt, z.B. Haustier füttern oder Tisch decken.
  • Grenzen Sie die Auswahl an Spielzeug ein. Spielzeug, was lange nicht benutzt wird, kann erst einmal in Kisten verstaut und weggeräumt werden.
  • Seien Sie beim Aufräumen konsequent und machen Sie nur bei besonderen Anlässen Ausnahmen.
  • Lassen Sie Ihr Kind auch einmal allein seine Spielsachen suchen. Dadurch merkt es, dass das Chaos im Kinderzimmer auch nervig sein kann.
  • Jedes Spielzeug sollte einen festen Platz haben, der gemeinsam mit dem Kind festgelegt wird.

Mit cleveren Möbeln das Chaos vermeiden

  • Bringen Sie flexible Ordnungshüter (z.B. Hakenleiste, offene Regale, Kommoden) in kindgerechter Höhe an.
  • Kleinkram sollte in stapelbaren Boxen oder Körben aufbewahrt werden, die ins Regal passen.
  • Verstauen Sie Fächerschubladen oder Rollcontainer unter dem Schreibtisch, so dass diese immer in greifbarer Nähe für Ihr Kind sind.
  • Rollwagen (mit gepolstertem Sitzdeckel) eignen sich besonders gut zum Aufräumen und können gleichzeitig als Sitzgelegenheit genutzt werden.
  • Farbige Spielzeugbehälter helfen beim Sortieren.
  • Kisten und Boxen können mit Fotos beklebt werden. Somit können gerade kleinere Kinder die Spielsachen leichter zuordnen.
  • Spielsachen, die nicht ständig gebraucht werden, können auf dem Dachboden oder im Keller verstaut werden. Das schafft Platz im Kinderzimmer.
  • Die Lieblingsspielsachen des Kindes sollten einen Ehrenplatz bekommen, welcher gemeinsam mit dem Kind ausgesucht wird.
  • Schulsachen bekommen einen festen Platz, damit sie immer greifbar und geordnet sind.


Quellen:

www.familienhandbuch.de
www.hoppsala.de
www.biggis-kinderseite.de
www.baby-und-familie.de
www.magazin.netmoms.de